Zähringen I vs Todtnau II 29:24 (11:12)
Zähringen gegen Todtnau. Vom Papier her weder die „Mutter aller Derbys“ noch ein echter Klassiker im südbadischen Vereinshandball. Nichtsdestotrotz wussten die beiden erfahrenen Teams, die auf Platz 1 und 2 der Tabelle rangieren, die gut 100 Zuschauer am Sonntagvorabend in der Zähringer Jahnhallle gut zu unterhalten.
Aber von vorne: Beide Mannschaften starteten in Bestbesetzung in das Spiel um die Tabellenführung in der Kreisliga A. Vom Anpfiff weg wurde um jeden Meter Hallenboden gekämpft, Tore mussten sich beide Teams immer wieder hart erarbeiten. Den Todtnauern gelang dies über die gesamte Spielzeit vor allem durch Einzelaktionen – meist durch den überragenden achtfachen Torschützen Nikolei Thoma. Die Hausherren hingegen wussten die Last des Erfolgs auf mehrere Schultern zu verteilen. Das war auch deswegen nötig, weil der nominell beste Zähringer, Mathias Riedel, nach zwölf Minuten beim Stand von 4:4 mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Feld musste.
In Durchgang eins spielten die Gäste schlicht den effektiveren Handball. Die Halbzeitführung der Männer vom Berg war aber auch zu wesentlichen Teilen das Ergebnis von Zähringer Fehlern. Ungewohnt viele vergebene Chancen und Fehlpässe der Hausherren ermöglichten den kämpferisch starken Todtnauern das Spiel aus der dominanten Position heraus zu führen. Die Zähringer steckten aber dennoch nie auf und blieben in Schlagdistanz. Vadim Aberuts Tor kurz vor der Halbzeit zum 11:12 erhöhte die Hoffnungen der Sieben von Spielertrainer Achmed El-Ghussein, das Spiel in der zweiten Hälfte drehen zu können.
Im zweiten Abschnitt kamen die Zähringer dann zunehmend besser ins Spiel. Insbesondere David Kasten und Sebastian Pesch entwickelten über die linke Angriffsseite enormen Druck auf den Todtnauer Deckungsverband, der sich selbst mit rüden Aktionen immer wieder in Unterzahl brachte. Den Hausherren gelang es zunehmend, die Fehler aus dem ersten Durchgang abzustellen. Konzentriert ausgeführte Angriffe wurden in Tore umgewandelt, defensiv bekam man Thoma und Co. besser in den Griff.
Die entscheidende Phase des nach wie vor hart und eng geführten Spiels begann in der 50. Minute mit dem 20:19 durch Sebastian Pesch. Bis dahin hatte sich kein Team mit mehr als drei Toren absetzen können. Jetzt aber starteten die Zähringer einen Lauf und zogen bis zur 54. Minute durch Tore von Vadim Aberut, Christophe Kunze, David Kasten und erneut den besonders in der Crunchtime äußerst effektiven Sebastian Pesch auf 24:19 davon. Eine Vorentscheidung war gefallen.
Von da an spielten die Hausherren ihre Routine aus und ließen sich weder von den Todtnauer Blitzangriffen noch von der offensiven 3-3-Deckung der Gäste mehr irritieren. Am Endes stand ein verdienter 29:24-Sieg der neuen und alten Spitzenreiter der Kreisliga A zu Buche. Insbesondere in der zweiten Halbzeit zeigten die Zähringer eine Leistung, die eines Tabellenführers würdig ist.
Wie wichtig der Sieg ist, wird sich allerdings erst in den kommenden Wochen zeigen. Die Alemannen haben ein schweres Restprogramm vor der Brust mit Auswärtsspielen in Kenzingen, Teningen und Altdorf ist eine mögliche Meisterschaft noch in weiter Ferne. Dennoch haben die El-Ghussein-Männer jetzt die Trümpfe in der Hand.
Gegen Todtnau spielten: Hendrik Dittmers, Fabian Krepper, Sebastian Pesch 7, David Kasten 7, Manou Mormin 4, Felix Holm 4/1, Mathias Riedel 2, Florian Rochlitz 2, Vadim Aberut 2, Christophe Kunze 1, Wilfried Galle, Simon Brakwoski.