
Die Handballer des TSV Alemannia Freiburg-Zähringen standen am vergangenen Samstagabend bei der SG Maulburg/Steinen vor einer schweren Auswärtshürde. Das Team aus dem Wiesental spielt bislang solide Runde und befindet sich nicht umsonst im oberen Mittelfeld der Tabelle auf Platz 6. Vor allem zu Hause weiß die Mannschaft von Trainer Tobias Leonhardt zu überzeugen und hat in heimischer Halle erst ein einziges Spiel gegen die SG Köndringen/Teningen 2 verloren. Das harzfreie Spiel, mit dem sich viele Teams in Steinen schwertun, hat an der „Heimmacht“ sicherlich nicht zu unterschätzenden Anteil. Trotz einiger Schwierigkeiten zeigte sich aber das in dieser Saison gewohnte Bild: Mit dem verdienten 26:31-Endergebnis ging die Alemannia nach hart umkämpften 60 Minuten als Sieger von der Platte.
Für die Freiburger stand neben Topspieler Felix Bühler auch Kreisläufer Lennart Ludwig, sowohl defensiv als auch offensiv immens wichtig, nicht zur Verfügung. Auf der Gegenseite vermisste die SG ihren Anführer Andre Leuchtmann, der als Betreuer auf der Bank Platz nahm.
Einen ersten gut ausgespielten Angriff verwertete Linkaußen Philipp Böhringer aus guter Position zum 0:1 für den TSV. Der Flügelflitzer zeigte sich in bestechender Form und netzte auch ohne Kleber an den Händen insgesamt acht Mal für seine Mannschaft ein. Nicht ganz auf der Höhe präsentierte sich dagegen Simon Eisenblätter, der sich in den ersten 10 Minuten gleich zwei vermeidbare Zeitstrafen einhandelte und damit sowohl sich selbst als auch seinem Team eine schwere Hypothek auferlegte. Die Mannen auf der Platte zeigten sich davon jedoch unbeirrt und starteten gut ins Spiel. Mittelmann Sinan Kantar nahm seine grandiose Form von letzter Woche mit ins Spiel gegen die SG Maulburg/Steinen und sorgte in der 11. Spielminute für die erste Zwei-Tore-Führung beim Spielstand von 3:5. Kantar war es auch, der die Führung erneut nach oben schraubte und einen 7-Meter zum 5:8 in die gegnerischen Maschen traf. Kreisläufer Chris Peters erhöhte nach zwei unnachahmlichen Treffern in Folge auf 6:10. Die Alemannia stellte wie gewohnt eine grundsolide und früh agierende Abwehr und ließ die Heimmannschaft nur schwer zu einfachen Treffern kommen. Uchenna Obi, der wie Chris Peters schon 60 Minuten A-Jugend in den Knochen hatte und trotzdem ein überragendes Spiel lieferte, setzte sich zum 7:12 in der 21. Minute durch. Die Alemannia hätte den Sack zu diesem Zeitpunkt schon zu machen und die Hoffnungen der gegnerischen Fans und Spieler im Keim ersticken können. Doch wie es manchmal so passiert, schlich sich in den folgenden Minuten der Fehlerteufel ein. Einstellung und Zuordnung in der Zähringer Defensive stimmten plötzlich nicht mehr, die SG kam immer wieder über Kreisanspiele oder Einläufer zum Torerfolg und vorne versagten den Alemannia-Akteuren die Nerven. So kämpfte sich Steinen bis zur Halbzeitpause auf 13:14 heran.
Verständlich bedient präsentierte sich Coach Max Wachter in der Halbzeit und appellierte an die Grundtugenden seines Teams, die es auch auswärts an einem Samstagabend in einer harzfreien Halle brauchte. Mit neuen taktischen Inputs und dem beschworenen Willen, in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zu zeigen, ging es hinein in die zweite Hälfte des Spiels.
Die Alemannia zeigte sich wieder wacher, entschlossener, aber auch bedeutend abschlussschwächer als zuvor. So konnte zwar in der Abwehr Ball um Ball erobert, aber nur selten direkt verwertet werden. Etwas schleppend, aber konsequent durch die richtigen Nadelstiche zum richtigen Zeitpunkt konnte die Alemannia den alten Vorsprung von fünf Toren in der 40. Minute beim 16:21 wieder herstellen und zwang das Heimteam aus Steinen somit zum Time-Out. Zunächst konnte der TSV die Führung halten und ausbauen, erneut Philipp Böhringer netzte nach Abpraller ein zum 18:24. Doch ähnlich wie in Halbzeit eins hatte die Alemannia eine völlig unnötige Schwächephase, in der die Auslösehandlungen der SG nicht entschieden genug unterbunden werden konnten und in der die eigene Treffsicherheit fehlte. Die Halle peitschte das Heimteam an und plötzlich war der Vorsprung auf zwei Tore geschmolzen (23:25, 51‘). Die Akteure aus Zähringen waren allerdings unter keinen Umständen gewillt, nach einem Spiel, in dem man trotz Schwächephasen durchgehend das bessere Team war, Punkte liegenzulassen, sodass man nochmal einen Gang nach oben schaltete. Die SG agierte aufgrund der fehlenden Zeit hektischer, wodurch Fehler in der Offensive und entstehende Räume in der Defensive von den Zähringern ausgenutzt werden konnten. Nach einer zwischenzeitlichen 7-Tore-Führung endete das Spiel 26:31 für die Alemannia – ein Sieg, der irgendwo zwischen „komfortabel“ und „schmeichelhaft“ einzuordnen ist.
Nächste Woche (08.02., 20:00) , endlich wieder mit Harz, gastiert mit der SG Allensbach/Dettingen ein Team in der Jahnhölle, das sich derzeit im Abstiegskampf befindet und allein deshalb keinesfalls unterschätzt werden darf. Die Mannschaft freut sich auf das Heimspiel und die Unterstützung von den Rängen!