Vergangene Woche standen, innerhalb von sechst Tagen, zwei Spiele für die Herren der Alemannia an, Gegner war beide Male der HC Emmendingen. Zunächst ging es wie gewohnt Sonntagnachmittag in der heimischen Jahnhalle gegen den Tabellenvorletzten der Liga, das Rückspiel folgte dann zu ungewohnter Uhrzeit um 20:30 am Freitagabend in Emmendingen.
Marschroute vor dem Spiel daheim war klar, man wollte wie zuletzt aus einer stabilen Abwehr über schnelle Gegenstöße zu einfachen Toren kommen. Zudem wollte man den Gegner trotz der eindeutigen Tabellensituation nicht unterschätzen, innerhalb der Liga kann jeder jeden schlagen, gerade das Rückspiel machte dies deutlich, dazu allerdings später mehr.
Die Partie begann ausgeglichen, man stellte sich auf den Gegner ein und kein Team konnte sich schnell absetzen (5:4 ; 14.Spielminute). Nachdem die erste Viertelstunde allerding rum war, kamen die Hausherren immer besser ins Spiel, leißen in der Abwehr nur noch zwei Treffer zu und gingen folgerichtig bei einem deutlichen Stand von 15:5 in die Kabine.
Im zweiten Durchgang war die Konzentration nicht mehr ganz so hoch, man ließ mehr in der Abwehr zu und auch im Angriff schluderte man mit dem Verwerten von eindeutigen Torchancen. Gefährdet war der Sieg allerdings zu keinem Zeitpunkt, auch die zweite Halbzeit gewann man und somit auch das gesamte Spiel am Ende mit 32:17. Der Sieg war schlussendlich auch in der Höhe verdient, Trainer Leif Harting haderte nach Schlusspfiff zwar ein wenig mit der schwächeren zweiten Halbzeit, trotzdem kann man insgesamt von einem souveränen Auftreten der Mannschaft sprechen.
Das zweite Spiel, und das war allen klar, würde zum Unangenehmeren werden und das aus einigen Gründen. Zum einen der extrem ungewohnte und eher unpassende Zeitpunkt des Spiels spät an einem Freitagabend, dazu kam die Schwierigkeit das Team nach dem sehr deutlichen Hinspielergebnis entsprechend zu motivieren und zu guter Letzt die doch etwas triste Kulisse ohne echtes Leben und Zuschauer in der Halle. Dementsprechend fiel auch die Ansprache von Trainer Leif Harting aus, man wollte und sich nicht den äußeren Einflüssen hingeben und unbedingt zwei Punkte mitnehmen. Lichtblick des Abends: Die gut 15 mitgereisten Fans aus Freiburg, die sich trotz des unangenehmen Zeitpunktes in Emmendingen eingefunden hatten, großes Dankeschön an der Stelle von der Mannschaft!
Trotz aller Vorwarnungen entwickelte sich ein extrem zähes Spiel in der Emmendinger Karl-Faller-Halle, kein Team konnte während der ersten 30 Minuten mit mehr als einem Tor in Führung gehen. Der Schlüssel des Zähringer Erfolgs in der letzten Zeit, die Abwehr, stand zwar gut, aber im Angriff ging wenig zusammen. Man kam nicht in die schnellen Gegenstöße, auch die zweite Welle war nicht wie sonst ein schlagkräftiges Mittel und auch im aufgebauten Angriff konnte man nur selten gefährlich werden. Man war statisch, zu nah auf der Abwehr drauf und wenn man dann doch mal durchkam zeigte sich die altbekannte Abschlussschwäche wieder einmal. So ging es mit einem verdienten 10:11 in die Pause. In der Kabine war man sich einig, dass man seinen eigenen Ansprüchen, grade im Angriff, hinterherlief und wollte dies in den zweiten 30 Minuten besser machen.
Die zweite Hälfte begann allerdings recht ähnlich wie die Erste aufgehört hatte, kein Team ging mit mehr als einem Treffer in Führung. Die Alemannen zeigten wie schon in Durchgang eins viel zu viele individuelle Fehler und Ballverluste, zudem blieb die Chancenauswahl und -verwertung weiterhin, sagen wir, ausbaufähig. Über das ganze Spiel gesehen kann man sagen, dass gut zwei Drittel aller Angriffe der Zähringer in Fehlwürfen, Fehlpässen oder andersweitigen Ballverusten endeten. So blieb die Partie spannend, beide Teams konnten jetzt mit einer guten Phase davonziehen und das Spiel für sich entscheiden. Zur großen Erleichterung war es dann das Gästeteam, das in Person von Moritz Schmidberger nach einer guten Viertelstunde in der zweiten Halbzeit, zum ersten mal mit zwei Toren in Führung ging. Vielmehr wurde es dann allerdings auch nicht, man verpasste eine frühe Entscheidung und so blieb das Spiel bis zum Ende offen, allerdings mit dem besseren Ende für den TSV.
22:20 war das Endergebnis, das Spiel hätte gut und gerne auch genau andersrum ausgehen können und wie schon anfangs angerissen, sagt die Tabelle nie konkret etwas über ein einzelnes Spiel aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass an diesem Abend das Problem im Angriff zu suchen war, die Abwehr stand zwar nicht ganz so gut wie in den Spielen zuvor, trotzdem sind 20 Gegentore absolut in Ordnung. Bleibt zu hoffen, dass die Formschwäche im Angriff auf die Tagesform zurückzuführen war und man es im nächsten Spiel wieder besser machen kann. Dieses ist wie gewohnt am Sonntagnachmittag, Gegner diesmal die Freiburger Turnerschaft, wir freuen uns wie immer über zahlreiches Erscheinen.