Unnötige Niederlage gegen direkten Konkurrenten

Vergangenen Sonntag trafen unsere Herren in der heimischen Jahnhalle auf die Sieben der HG Müllheim/Neuenburg, einen direkten Tabellennachbarn und damit Konkurrenten um den Aufstieg. Es ging auch darum, zu zeigen, dass man nicht nur im Pokal gegen Gegner auf Augenhöhe eine Chance hatte und diese Spiele auch souverän gewinnen kann. Nach zuletzt sechs Siegen in Folge ging man darum mit breiter Brust und Selbstvertrauen ins Spiel, auch wenn der Kader durch einige Verletzte doch auch empfindlich geschwächt war.

Das Spiel begann einigermaßen ausgeglichen, auch wenn die Alemannen am Anfang leicht die Nase vorne hatten. Nach anfänglichen Abtasten konnte sich die Abwehr allerdings besser auf die Gäste aus dem Markgräflerland einstellen, im Angriff spielte man recht routiniert sein Ding runter und so konnte man sich langsam, über ein 8:5 in der 15.Spielminute, auf vier Tore absetzen (21.). In die Pause ging man dann allerdings beim Stand von 13:11 nur mit einem kleinen  Polster von zwei Toren. Man nahm sich für die zweite Hälfte vor, noch einen Ticken besser in der Abwehr zu agieren, sowohl vorne mit mehr Struktur zu leichteren Torerfolgen zu kommen.
Die ersten paar Minuten der zweiten Hälfte bot sich dann den Zuschauern ein ähnliches Bild wie in Durchgang eins, der Abstand blieb unverändert bei zwei Toren. Ab der 38.Spielminute veränderte sich das Spiel jedoch, es wurde sehr zerfahren und hektisch, mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Auch die Schiedsrichter pfiffen zunehmend nicht nachvollziehbare Entscheidungen, dies allerdings auf beiden Seiten gleichermaßen. Dazu kam in dieser Phase die Verletzung des ohnehin angeschlagenen Felix Frey, der bis dahin hervorragend aufgelegt war und schon sechs Treffer für sich verbuchen konnte. Bis zur Hälfte der zweiten Halbzeit fielen, unter anderem dem zu Schulde, auch nur noch zwei Tore und was dann folgte, ist wieder einmal nur schwer zu erklären. Die Mannschaft rieb sich nur noch an  Schiedsrichterentscheidungen auf oder zog dem Handballspielen Privatfehden mit einzelnen gegnerischen Spielern vor. Daraus konnte gar nichts anderes resultieren als eine 4:0 Serie der Gäste und auf einmal stand es gute zehn Minuten vor Spielende 16:18. Trainer Leif Harting reagierte und nahm folgerichtig eine Auszeit, doch im Gegensatz zu den Spielen davor bewirkte diese leider wenig, man konnte zwar im direkten Gegenzug eine Treffer landen, doch kassierte in der Folge wieder einen 3:0 Lauf der Gegner (17:21; 52.). Damit wurde es nun wirklich eng, doch auch der Gegner haderte viel mit dem Schiedsrichter und dem Gegner. Folge waren ebenfalls viele leichtsinnige Ballverluste, doch, und das setzte dem Ganzen an diesem Tag die Krone auf, brachte es das Heimteam nicht fertig eine handvoll Ballgewinne und komplett freie Würfe, unter anderem zwei Siebenmeter, in Zählbares umzumünzen. So konnte man nur den Abstand wahren und nicht aufholen, am Ende stand eine bittere und extrem unnötige 23:26 Heimniederlage.
Was allerdings noch viel schlimmer war, als die zwei verlorenen Punkte, war die Art und Weise wie diese verloren wurden. Die letzte Viertelstunde erinnerte nicht nur an die ersten beide deutlichen Niederlagen der Saison, sie war teilweise noch schlimmer. Man trat nicht als Mannschaft auf, weder handballerisch, noch in den anderen Aktionen auf dem Feld, spielte komplett kopflos (z.B. Pässe hinterm Rücken, die ihr Ziel nicht fanden in den letzten fünf Minuten) und suchte teilweise die Schuld bei den Schiedsrichtern, obwohl man sich nach so einer Leistung erst mal selbst an die Nase fassen sollte. Damit riss nicht nur unsere Erfolgsserie, auch das, was man sich an Selbstvertrauen und Souveränität in den Spielen zuvor erarbeitet hatte wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Jetzt bleibt abzuwarten wie die Mannschaft auf diese Niederlage reagiert, man kann sich schon am Dienstagabend im Halbfinale des SHV-Pokals erneut beweisen. Einfacher wird diese Aufgabe allerdings nicht, trifft man doch mit dem BSV Phönix Sinzheim auf einen Südbadenligisten aus dem oberen Tabellendrittel. Dank an dieser Stelle noch an die Zuschauer, die abermals zahlreich erschienen waren.
Weiter in der Liga geht es dann am nächsten Wochenende, man muss auswärts bei der SG Maulburg/Steinen ran, ebenfalls ein Team mit Aufstiegsambitionen und an zweiter Stelle in der Tabelle. Wenn man sich eine kleine Aufstiegschance wahren will, gibt es in diesem Duell keine Alternative zu zwei Punkten.