
Am Samstag, den 08.03., empfingen die Damen 1 die bis dato ungeschlagenen Tabellenführerinnen der SG Altdorf/Ettenheim in der Jahnhalle. Zwar hatte Zähringen mit zwischenzeitlichen Führungen sowohl im Hinspiel als auch im Aufeinandertreffen mit der SG im Rahmen des Dreikönigsturniers im Januar gezeigt, dass man auch gegen technisch vermeintlich überlegene Gegnerinnen phasenweise mithalten kann, letztendlich jedoch waren beide Spiele verloren gegangen. Vielleicht war es das, was die Mannschaft von Chefcoach Dirk Lebrecht nach zwei suboptimalen Trainingswochen derart beflügelte, vielleicht aber auch die Ansprache des Trainers in der Kabine: Zähringen habe nichts zu verlieren und nichts, so Lebrecht, wäre eine größere Genugtuung als ein Sensationssieg gegen die Meisterschaftsfavoritinnen.
Was immer es auch war – in der Anfangsphase war die Alemannia nicht zu stoppen. Der erfolgreich verwandelte Strafwurf durch die Ettenheimer Toptorschützin Tabea Engler zum 0:1 in der ersten Spielminute sollte die einzige Gästeführung des Abends bleiben. Über das zwischenzeitliche 3:1 durch eine pfeilschnelle Lisa Arnold, die eine in allen Belangen starke Partie zeigte und in der ersten Hälfte 8 Treffer für die Alemannia beisteuerte, über das 5:1, das 7:1 bis hin zum 11:3 in der 14. Spielminute lief seitens der Zähringerinnen alles zusammen. Vorne sorgte eine bestens aufgelegte Lena Rimpf auf Rückraum Mitte in Zusammenarbeit mit Luisa Heilemann, später Jana Knupfer, und Anna Hofmann für Furore. Der Zähringer Rückraum präsentierte sich insgesamt druckvoll, entscheidungsstark und wenig fehleranfällig; Kreisanspiele auf Svenja Friedlin und Giulia Camuti konnten erfolgreich verwertet werden, genauso aber nutzten die Zähringerinnen die gemeinsam geschaffenen Lücken in der Abwehr der SG immer wieder aus. Mit 5 Treffern und viel Tiefe in ihren Aktionen präsentierte sich insbesondere Anna Hofmann auf Halbrechts in Topform und konnte sich für ihre wiederholt starken Leistungen der letzten Wochen belohnen. Es war aber nicht nur die Offensivleistung der Heimmannschaft, die die SG in der ersten Hälfte überraschte. Coach Dirk Lebrecht hatte vor dem Spiel Leidenschaft und Herz in der Defensive gefordert, und seine Mannschaft setzte seine Forderungen durch die Bank weg um. Immer wieder generierte Zähringen durch antizipierendes Verteidigen Ballgewinne, und mit großem Einsatz und Aggressivität, u. a. von Svenja Friedlin und Giulia Camuti auf den Halbpositionen, aber auch vom Mittelblock um Nia Lebrecht und Luisa Heilemann bzw. Jana Knupfer, gelang es, den sonst so torgefährlichen Rückraum der SG in die Schranken zu weisen. In Kombination mit zuverlässiger Torhüterleistung konnte Zähringen so die Tabellenführerinnen bis zum 18:13-Halbzeitstand souverän auf Abstand halten.
Trotz des selbstbewussten Auftritts in der ersten Hälfte war der Heimmannschaft klar, dass auch sechs Tore gegen individuell starke Ettenheimerinnen noch längst keine Sicherheit bedeuten. Drei Minuten nach Wiederanpfiff war es erneut Tabea Engler (inkl. 7-Meter erneut 12 Treffer), die die Gäste durch das 18:15 wieder in Schlagdistanz brachte. Die Tabellenführerinnen schienen sich, ganz wie erwartet, wieder gefangen zu haben. Mittels schneller Angriffe überrannten sie die Zähringerinnen das ein ums andere Mal förmlich und fackelten in der Offensive nicht lange. Trotzdem: Zähringen konnte so gut wie jedes noch so schnelle Gegentor mit einem eigenen Treffer kontern, teilweise durch erfolgreiches Ausspielen des 7. Feldspielers. Dennoch kämpfte sich Altdorf bis zur 42. Spielminute auf 22:20 heran. Eine doppelte Zähringer Unterzahl in dieser Phase hätte das Momentum endgültig auf die Seite der Gäste bringen können. Bestärkt durch die gute Anfangsphase, mit viel Selbstvertrauen und Kampfgeist allerdings schafften es die Hausherrinnen, die Führung nicht mehr aus der Hand zu geben. Über das 26:23 durch Franziska Aschersleben (47. Minute), das 28:24 durch eine gewohnt treffsichere Sofia Lösch auf der rechten Außenbahn (51. Minute) bis hin zum 30:26 (55. Minute) brachte das Team um Coach Dirk Lebrecht mit vollem Einsatz und purer Willenskraft den Vorsprung über die Crunchtime. Am Ende gewinnt Zähringen verdient mit 33:30 als erstes Team der diesjährigen Landesligasaison gegen die Favoritinnen der SG Altdorf/Ettenheim.
Weiter geht es mit dem dritten Topgegner innerhalb weniger Wochen am kommenden Samstag (15.03.), wenn die Mannschaft in Salem am Bodensee gegen die SG Mimmenhausen/Mühlhofen gefordert ist. Mit der Euphorie des starken Auftritts gegen Altdorf im Rücken möchte Zähringen sich dann für die knappe 24:25-Hinspielniederlage gegen die derzeit Zweitplatzierten revanchieren.