Herren 1: Gewinnen nicht verlernt

Nach schwierigen Wochen, geprägt von knappen Niederlagen, konnte die Herren 1 des TSV Alemannia Zähringen endlich wieder jubeln. Auswärts bei der SG Muggensturm/Kuppenheim rang sich die Mannschaft von Leif und Paul zu einem zähen, aber verdienten Sieg. Symptomatisch für das Spiel waren die Szenen nach dem Schlusspfiff: Trotz des zweiten Saisonsiegs gab es keine große Jubeltraube – die Spieler wirkten nach intensiven 60 Minuten erschöpft und einfach nur erleichtert, die zwei Punkte auf der Habenseite zu haben.

Nach einer aufgrund der Herbstferien und der damit verbundenen Hallenschließungen schwierigen Trainingswoche machte sich die Herren 1 auf den Weg zum zweiten Auswärtsspiel in Folge. Trotz krankheits- und terminbedingter Ausfälle blieb die Stimmung positiv – schließlich hatte man bereits in der Vorwoche mit ähnlichem Kader das bislang beste Saisonspiel gezeigt.

Beim Aufwärmen wirkte die Mannschaft konzentriert und locker. Man durfte gespannt sein, ob erneut eine derart aggressive Abwehrleistung gelingen würde. In der Kabine fanden die Trainer offenbar die richtigen Worte – man munkelte, es sei von einem Boxer die Rede gewesen, der angeschlagen am gefährlichsten ist. Tatsächlich startete die Zähringer Abwehr hochkonzentriert, offensiv und aktiv gegen den Ballführer. Erst nach acht Minuten kassierte man das zweite Gegentor. Das Problem lag zunächst im Angriff: Durch unnötige technische Fehler gelang der Ausgleich zum 2:2 erst nach neun Minuten. Danach stabilisierte sich das Angriffsspiel, und die Mannschaft blieb in der Defensive weiterhin präsent. Mit einem 3-Tore-Lauf von 4:3 auf 4:6 konnte das Spiel gedreht werden. Die erste Halbzeit blieb insgesamt torarm – beide Teams legten den Fokus klar auf die Abwehrarbeit. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Zähringen per Gegenstoß und ging schließlich mit einer 3-Tore-Führung in die Kabine (8:12).

In der Halbzeit zeigte sich das Team zwar zufrieden, wusste aber, dass die Partie noch lange nicht entschieden war. Das Ziel war klar: in der Defensive weiter konsequent arbeiten und im Angriff durch mehr Bewegung die gegnerische Abwehr vor größere Probleme stellen.

Der Plan hielt jedoch nur kurz – bereits nach 28 Sekunden kassierte Zähringen wegen eines Wechselfehlers eine Zeitstrafe. Die Unterzahl überstand das Team jedoch unbeschadet und konnte den 3-Tore-Vorsprung bis zur 40. Minute halten (12:15). In einer Überzahlsituation Zähringens kam es dann zur spielentscheidenden Szene: Der Spielmacher der SG, Marvin Charles, kam bei einem Durchbruch zu spät, räumte Marius Schneider ab und sah die Rote Karte.

Von da an wurde die Partie zunehmend härter. Die Gastgeber kämpften mit großem Einsatz, während bei Zähringen möglicherweise der Gedanke an den Sieg für Unruhe sorgte – das Spiel wurde fahriger. Dennoch konnte man sich bis zur 48. Minute auf fünf Tore absetzen (15:20). In dieser Phase bot sich die Chance, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Doch zwei schnelle Gegentore zwangen Zähringen zu einer Auszeit (17:20, 50. Minute). In den Schlussminuten lief es jedoch weder im Angriff noch in der Abwehr rund. Das Spiel, geprägt von zahlreichen technischen Fehlern, war kein Leckerbissen für die mitgereisten Fans. In der 56. Minute hatte die SG beim Stand von 21:23 die Möglichkeit, noch einmal auf ein Tor heranzukommen – vergab jedoch einen freien Wurf. Zähringen nutzte die Chance und entschied mit einem 3-Tore-Lauf das Spiel endgültig (21:26, 59. Minute). Am Ende stand ein 22:26 auf der Anzeigetafel, was den intensiven Abwehrkampf treffend widerspiegelte.

Die Herren 1 des TSV Alemannia Zähringen bedanken sich bei allen mitgereisten Fans und freuen sich auf lautstarke Unterstützung in der kommenden Woche, wenn es endlich wieder in heimischer Halle gegen den TuS Helmlingen um zwei Punkte geht. Man darf gespannt sein, ob Zähringen erneut eine so stabile Abwehr stellen kann – gelingt es zudem, im Angriff etwas flüssiger zu agieren, ist auch gegen den Favoriten durchaus etwas möglich.