Handballtage 18

Der TSV Alemannia Zähringen lud am Wochenende zu den 42. Zähringer Handballtagen bei strahlendem Sonnenschein ein

Doppelter Treffer: Mit dem Sprung vom Rücken eines Mitspielers schafft der Kollege einen Trickwurf und holt zwei Punkte.

Von Antonia Stille

FREIBURG-ZÄHRINGEN. Bei den 42. Zähringer Handballtagen am Samstag ging es hoch her – und heiß. Die Teilnehmenden hatten nicht nur gegeneinander, sondern auch mit über 30 Grad zu kämpfen. Trotzdem war die Stimmung euphorisch: bei den Kinderturnieren, dem „Grümpel“-Wettbewerb und dem Beachturnier, bei dem Männer- und Frauenteams im Gespann spielten.

Es geht vor allen Dingen um Spaß: Die Zähringer Handballtage – oder eher: der Zähringer Handballtag – liegen mitten in der Saisonpause. Natürlich ist auch ein bisschen sportlicher Ehrgeiz dabei, aber das Fairplay und die Freude am Spiel stehen heute im Vordergrund, betont Günter Wortmann bei Begrüßung und Auslosung der Teams am Vormittag. Er ist Hallensprecher der Alemannia Zähringen, die die Handballtage seit mittlerweile 42 Jahren auf ihrem Gelände ausrichtet, und kommentiert heute das Turnier im Beachhandball.

Während auf dem Rasenplatz nebenan schon die Jugend-Mannschaften in ihre ersten Partien starten, warten am sonnenbeschienenen Sandfeld jeweils zehn Frauen- und Männerteams, entsandt von Sportvereinen aus ganz Baden-Württemberg, auf die Bekanntgabe des Spielplans. Heute ist für die Handballer fast alles anders: Jeweils zwei Mannschaften werden einander für die Spiele des „Sie-und-Er-Turniers“ zugelost und treten gegen zwei andere Teams an. Die Damen spielen die erste, die Herren die zweite Halbzeit. Auf dem mit Handballtoren bestückten Beachvolleyball-Feld stehen auf jeder Seite vier Spielende. Bei mehr als 30 Grad haben die Teams je 7,5 Minuten Zeit, um in der prallen Sonne möglichst viele Punkte zu holen, die am Ende des Spiels addiert werden. Wenn der Torwart netzt, gibt es zwei Punkte, das Gleiche gilt bei einem erfolgreichen Trickwurf. Ein Trickwurf – das kann vieles sein, wie sich schon während der ersten Spielminuten herausstellt.

Nach dem Motto „umso kreativer, desto besser“ scheuen die Spieler trotz der Hitze keine Anstrengung: Sie schlenzen, lupfen und drehen sich vor dem Wurf im Sprung. Die Jungs vom TV Bötzingen tricksen sogar im Team: Ein Spieler hockt sich auf den Boden, ein Kollege springt auf seinen Rücken und wirft. Diese torsichere Methode schauen sich die anderen Mannschaften schnell ab, denn mit einem Mitspieler als Rampe lässt sich auch die beste Abwehr bezwingen. Für die Aktionen gibt es großen Jubel vom Seitenrand, wo das mit Pommes, Wurst und Getränken ausgestattete Publikum die Spiele begeistert verfolgt.

Für die Mannschaft aus Bötzingen hat der Tag in Zähringen einen besonderen Stellenwert: „Es ist toll für das Teambuilding, einfach mal nur aus Quatsch zu spielen“, sagt Spieler Luca Bordbeck. Gerade in der Sommerpause sei so ein Stimmungsmacher das Richtige, um sich wieder auf die Saison zu freuen. Außerdem ist es für die Mannschaft das einzige Beachturnier im Jahr: „Gerade die Trickwürfe sind ein riesiger Spaßfaktor. Das gibt es sonst nicht.“ Mit ihrer Taktik sind die Bötzinger erfolgreich: Sie und das Frauen-Team der Freiburger Sportfreunde Eintracht gewinnen am Ende das gesamte Beachturnier.

Während die Sand-Handballer bis in den Abend hinein spielen, laufen auf dem Rasenplatz nebenan gleich mehrere Turniere. Nach dem Minispielfest der ganz Kleinen starten die Jungenmannschaften aus der E- und D-Jugend. Im Anschluss an die Kinderpartien beginnt das „Grümpel“-Turnier. Hierfür konnten sich alle anmelden, die sonst nicht gemeinsam Handball spielen. Frauen und Männer dürfen gemischt antreten, es sind Familien dabei, Arbeitskollegen und ehemalige Mannschaftskameraden, die inzwischen im sportlichen Ruhestand sind. Gewinner sind die „Furchtbären“, die während der Handballsaison als Schiedsrichter auf dem Platz stehen.

Die Handballtage fanden früher sogar während eines gesamten Wochenendes statt, wodurch mehr Altersklassen und Mannschaften teilnehmen konnten. Aber seit dem Umbau des Geländes vor drei Jahren gibt es keinen Platz zum Campen mehr. Deshalb wurde die gesamte Veranstaltung eingedampft. Dieses Jahr musste Moritz Schmidberger vom Orga-Team für das Beachturnier einige Anmeldungen ablehnen, weil nur Platz und Zeit für zehn Mannschaften gewesen sei. Die Alemannia selbst habe daher kein Team gestellt. Er hofft aber auf Veränderung: „Wir wollen auf jeden Fall wieder länger machen, am liebsten schon im nächsten Jahr.“


Sonne, Sand und Supertore

Von Felix Holm
Do, 05. Juli 2018

Zähringer Handballtage: starke Sache auf losem Untergrund.

HANDBALL (fho). Am vergangenen Samstag kamen rund 1000 Freunde des Handballsports auf der Freiburger Sportanlage an der Hinterkirchstraße zusammen. Bei den Zähringer Handballtagen ging es auf Sand und Rasen hoch her. Insgesamt 56 Teams zeigten auf für Handballer untypischem Untergrund und bei bestem Sonnenschein ihr ganzes Können.

Höhepunkt der Handballtage ist aber jedes Jahr das Beach-Turnier. Dabei geht es auf dem Sand-Volleyballfeld zwar vordergründig um Tore und Punkte aber auch um Sonderpreise: Die Spieler der zusammengelosten Mixed-Teams können mittels spektakulärer Aktionen etwa T-Shirts oder Getränke-Gutscheine gewinnen. “Auch das macht unser Turnier so einzigartig”, erklärt Mit-Organisator Sascha Winkler, “deswegen kommen auch jedes Jahr sogar Mannschaften aus Stuttgart und Umgebung zu uns.”

So stand auch in diesem Jahr der Spaß im Vordergrund. Einen Sieger gab es am Ende trotzdem: Bei lauter Musik und guter Stimmung holten sich im Finale die Frauen vom ESV Freiburg gemeinsam mit den Männern der Uni Freiburg den Pokal. Sie bezwangen die Eintracht-Damen, die gemeinsam mit den Männern vom TV Bötzingen den zweiten Platz belegten. “Es war definitiv wieder ein voller Erfolg”, zog Winkler ein positives Fazit.

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