Die Herren 1 des TSV Alemannia Freiburg-Zähringen kassierten am vergangenen Samstag die zweite Niederlage in Folge und finden sich damit nun im unteren Teil der Verbandsliga-Tabelle wieder. Auswärts bei der SG Ohlsbach/Elgersweiher war das Team von Leif Harting und Paul Sellentin vor allem in der zweiten Halbzeit nicht widerstandsfähig genug, um einen oder sogar zwei Punkte aus der Otto-Kempf-Halle zu entführen. Dem Heimteam gelingt damit die Revanche für die Pokal-Halbfinalniederlage aus der letzten Saison.
Die Vorzeichen sahen eher mittelmäßig für die Alemannia aus: Bei Felix Bühler, Simon Eisenblätter und Lennart Ludwig – alle unter der Woche krank abgemeldet vom Training – musste man schauen, für wie viel die Luft reicht, während mit Matthias Behr ein weiterer Rückraumspieler neben dem Langzeitinvaliden Georg Blank verletzt ausfiel. Dafür kam Marius Schneider nach 11 Monaten Verletzungspause etwas früher als vorgesehen zu seinem Comeback im Zähringer Dress. Stefan Räpple auf Seiten der SGO konnte nach der überraschenden Niederlage gegen den TVS 1907 Baden-Baden 2 wieder auf seine Erfolgsachse um Christopher Räpple und David Fritsch bauen.
Die Alemannia musste also ob der personellen Situation für die Anfangsaufstellung etwas kreativ werden, startete aber dennoch gut ins Spiel. Das Zähringer Team schien gut eingestellt auf die gegnerische Offensive und erzielte einige Ballgewinne in der Abwehr, die die Außen Phillip Böhringer und Ruben Wohlfarth in schnelle Tore ummünzen konnten. Arne Palder im Tor der Alemannia konnte sein Team in der Anfangsphase mit guten Paraden unterstützen. Moritz Bretz erhielt die erste Zwei-Minuten-Strafe, nachdem er Christopher Räpple im Zentrum etwas zu sehr beackerte. Die Alemannia-Defensive konnte den Überzahl-Ansturm der Heimmannschaft allerdings fürs Erste abwehren und selbst auf 4:7 erhöhen, ehe ein 3:0 Lauf der SG das 7:7 in der 12. Spielminute bedeutete. Fortan entwickelte sich ein schnelles Spiel auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für Ohlsbach, die immer wieder auf zwei bis drei Tore davonzogen. Die Alemannia ließ in dieser Phase den Ball gut laufen, scheiterte jedoch das ein ums andere Mal am gut aufgelegten Ohlsbacher Torhüter. Dennoch erkämpfte sich das Team ein 18:17 zur Halbzeit, das Spiel war also für die weiteren 30 Minuten noch völlig offen.
Die SG erhöhte zu Beginn der zweiten Spielhälfte den Druck und zog weiter davon. Die Akteure des TSV kamen hingegen schläfrig aus der Kabine, agierten fahrig im Angriff und kamen immer seltener zu zwingenden Abschlüssen oder zogen dann im Zweifelsfall den Kürzeren im Duell gegen den Torwart. In der Defensive hatte das Team keinen dauerhaften Zugriff auf den gegnerischen Rückraum, immer wieder riss Christopher Räpple Lücken in die Zähringer Abwehr, die seine Mitspieler geschickt nutzten. Währenddessen ließ die Alemannia eine vernünftige Struktur oder gute Spielzüge in der Offensive vermissen, sodass es keine wirkliche Antwort auf die Ohlsbacher Angriffe gab. Beim Stand von 30:22 in der 45- Minute nutzten die Zähringer Coaches ihre Auszeit und stellten das Team nochmal neu ein, was auch Wirkung zeigen sollte. Ein kurzes Aufbäumen der Zähringer angeführt von Luca Schreiner sorgte noch einmal für Hoffnung, plötzlich stand es „nur“ noch 31:27 und die Alemannia spielte ihre Angriffe wieder weitaus besser aus. Doch die SG präsentierte sich an diesem Tag einfach als zu abgezockt, zum Teil im 7 gegen 6 erspielte sich das Heimteam freie Chancen und verwandelte diese auch, während auf der anderen Seite Torwart Simon Huber den Zähringer Schützen in der Schlussphase komplett den Zahn zog. So besiegelte ein letzter 5:1-Lauf des Gastgebers das Schicksal der Zähringer, die mit 36:28 klar den Kürzeren zogen.
Es war eine verdiente Niederlage, die es aufzuarbeiten gilt. Denn nächste Woche (18.10.) muss sich das Zähringer Team zu Hause in der Jahnhalle am Samstag um 20 Uhr gegen den TVS 1907 Baden-Baden 2 in einer deutlich besseren Form präsentieren, um das Punktekonto wieder neutral zu stellen.